Derzeit sind 8,37 Prozent der cambio-Flotte E-Autos (Stand: Januar 2024). Zum Vergleich: Im Oktober 2023 lag der Anteil der Elektroautos am Bestand der Personenkraftwagen in Deutschland bei 2,7 Prozent. Die jetzige Regierung unterstützt den Vorschlag der EU-Kommission, ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zuzulassen. Warum steigt der Anteil der E-Autos in der cambio-Flotte vor diesem Hintergrund nicht schneller?
Aktuell wird die Erhöhung der Quote der E-Autos in der cambio-Flotte u.a. durch die fehlende Ladeinfrastruktur ausgebremst. Die Kosten für die Errichtung der Ladesäulen ist sehr hoch, als CarSharing-Anbieter können wir diese nicht allein stemmen und sind auf Kooperationen oder Förderprogramme angewiesen. Je schneller die Ladeinfrastruktur ausgebaut wird, umso schneller können wir mehr E-Autos in der cambio-Flotte anbieten.
Und, der Aufbau von CarSharing-Stationen für E-Autos hat einen deutlich längeren Vorlauf als der für Verbrenner. Die Verhandlungen mit den Vermieter*innen, den Netzbetreibern und den Kommunen über die Einrichtung von Ladeinfrastruktur können ein Jahr und länger dauern. Deshalb brauchen wir einen langen Atem, um das Angebot an Stromern in der cambio-Flotte zu erhöhen. Wir bleiben dran!
cambio reagiert flexibel auf die Treibstoffpreise. So geben wir mit dem Anpassungsvorbehalt Erhöhungen und Senkungen der Preise an unsere Kund*innen weiter. Da unsere Flotte aktuell zum größten Teil aus Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren besteht, basiert die Höhe der Anpassung auf dem durchschnittlichen Benzinpreis (E5). Eine Erhöhung der Kilometerkosten wirkt hier gleichermaßen auf E-Autos wie auf die Verbrenner. Warum ist das so?
Die Anschaffungskosten eines E-Autos in der Preisklasse S sind noch immer höher als die eines Verbrenners in der Preisklasse M – besonders, seitdem die staatliche Förderung für nicht privat genutzte Elektroautos im September 2023 ausgelaufen ist. Wir müssten daher z.B. den Renault ZOE in der Preisklasse M anbieten. Wir wissen aus Umfragen unter unseren Kund*innen jedoch, dass nur sehr wenige bereit sind, für einen elektrisch betriebenen Kleinwagen Stundenpreise zu bezahlen, wie wir sie für den Ford Focus oder den Citroen Berlingo berechnen. Um die Attraktivität nicht zu schmälern, haben wir uns daher entschieden, E-Autos in der jeweils vergleichbaren Fahrzeugkategorie der Verbrenner anzubieten.
Unsere Erfahrungen zeigen zudem, dass ein E-Auto eher selten die monatliche Kilometerleistung eines Verbrenners erreicht. Damit sind Stromer aktuell kaum wirtschaftlich zu betreiben, nicht selten sogar defizitär. Wir betrachten E-Autos in der cambio-Flotte daher als Investition in die Zukunft. Die Finanzierung dieser Investition wird u.a. durch den Kilometerpreis, wie wir ihn für Verbrenner kalkuliert haben, unterstützt.
Bei cambio sind alle E-Autos mit Ökostrom unterwegs. Der herkömmliche Strom aus der Steckdose entstammt derzeit noch zu einem kleineren Teil aus erneuerbaren Energien. 2023 bestand der bundesweite Strom-Mix zum ersten Mal zu 52 Prozent aus Ökostrom. Nach wie vor wird aber ein großer Teil aus fossilen Energieträgern wie Kohle gewonnen. E-Autos sind über den gesamten Produktlebenszyklus bereits umweltfreundlicher als Verbenner. Und wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen geladen werden, sind sie während der Fahrt klimaneutral unterwegs.
Text: Catharina Oppitz
Bilder: cambio
Veröffentlicht am: 01.02.2024