smumo, unser Free-Floating-Angebot, gibt es seit 2020 in Bremen. smumo und ergänzt unser bewährtes Angebot an stationsbasierten CarSharing mit einer Flotte von Kleinwagen, die ausschließlich spontan gebucht werden können.
Wir haben uns mit Robert Schmidt-Martens von cambio Bremen unterhalten, wie Free-Floating in Bremen angenommen wird.
Seit 2020 gibt es Free-Floating in Bremen. Der Start fiel damals mitten in die Corona-Pandemie. Schaust du erleichtert oder enttäuscht darauf zurück?
Begeistert trifft es tatsächlich am besten. Natürlich bin ich aber auch erleichtert, dass alles so komplikationslos funktioniert. Die Software läuft rund, die Autos verteilen sich ziemlich gut im Gebiet. Natürlich gab es einige Punkte, an denen wir uns vorab Sorgen gemacht haben. Diese haben sich aber fast ausnahmslos nicht bestätigt.
Besonders freue ich mich, wie gut das Angebot angenommen wird: Die Nachfrage ist von Monat zu Monat gestiegen. Trotz Lockdown und schwierigen Rahmenbedingungen.
Mittlerweile haben wir die Flotte von 50 auf 95 smumos erweitert. Damit können wir die Verfügbarkeit im smumo-Gebiet verbessern.
Fährt das typische smumo-Auto eher ins Möbelhaus oder übers Wochenende aufs Land?
Das Produkt lebt, wie auch das stationsbasierte CarSharing, von der gemischten Nutzung. Es sind “Nachbarschaftsautos”, die geteilt werden. Da fährt morgens die Bankberaterin ins Büro, nachmittags geht es zum Großeinkauf, abends zu Freund*innen auf Land und am Wochenende an den Badesee. Für einen Möbel-Transport ist er etwas klein…
Aber: Von einem bis 2.000 km war schon alles dabei. Die Autos sind von einer Stunde bis zu zwei Wochen unterwegs. Grundsätzlich kann man ja alles machen, was auch mit dem Ford Fiesta möglich ist, plus: Das Auto in einem anderen Stadtteil zurückgeben und den Zeitpunkt der Rückgabe offenlassen.
Wird smumo eigentlich anders genutzt als die Autos an den Stationen?
Im Durchschnitt ist ein smumo über vier Stunden am Tag unterwegs und fährt mehr als 30 km. Daran kann man erkennen, dass sie wie „echte“ CarSharing-Autos genutzt werden. Sie sind lediglich nur ein Element unseres Produktes des kombinierten CarSharing. Sie ergänzen das stationsbasierte CarSharing um neue Möglichkeiten. Nämlich, dass man ganz spontan ein Auto nehmen und dabei den Zeitpunkt der Rückgabe offenlassen kann. Das Auto in einem anderen Stadtteil zurückzugeben oder mit dem Einkauf direkt vor der Haustür parken zu können. Natürlich nur, wenn es dort denn einen Parkplatz gibt.
Wie sieht das erweiterte Geschäftsgebiet aus? Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Ab sofort werden wir das smumo-Gebiet auf Hastedt zwischen Georg-Bitter-Allee und Malerstraße ausweiten. Hintergrund ist, dass smumo in den Gebieten als Ergänzung zu unserem bewährten stationsbasierten Angebot funktioniert, wo wir eine hohe Dichte an cambio-Kund*innen und Stationen haben. Beides in Hastedt der Fall: Wir haben dort vier gut laufende Stationen und sehr viele Stammkund*innen auf engem Raum. Unsere Auswertungen haben gezeigt, dass diese sogar jetzt schon viel mit smumo unterwegs sind.
Am Hauptbahnhof gibt es ja den „Hub“, wo man smumo-Autos gegen eine kleine Gebühr abstellen kann. Das ist ja richtig praktisch, wenn man mit dem Zug unterwegs ist. Was ist die Perspektive für den „Hub“?
Genau, der „Hub“ soll insbesondere unsere Dienstleistung mit dem Fernverkehr verknüpfen. Die Möglichkeit den smumo direkt vor dem Bahnhof abstellen zu können macht Fernreisen mit dem Zug ja noch attraktiver. Wenn wir den Umweltverbund aus Zügen, ÖPNV, Fahrrad, Fussverkehr und CarSharing als Ganzes ausbauen und eng verknüpfen, wird dieser Verbund attraktiver als der private PKW. Ich denke, in Bremen sind wir schon ziemlich gut unterwegs.
Zusätzlich zum „Hub“ am Hauptbahnhof gibt es seit diesem Monat auch eine Parkoption auf dem Lidl-Parkplatz in der Hastedter Heerstraße. Hier sind zwei Parkplätze für smumo gekennzeichnet, auf denen Kund*innen die Autos nach der Fahrt zurückgeben können. Anders als bei dem „Hub“ auf der Bürgerweide ist das Abstellen hier kostenfrei möglich.