Tag für Tag fahren Millionen Fahrzeuge auf deutschen Straßen – oft nur mit einer Person besetzt, während Beifahrersitz, Rückbank und Kofferraum leer bleiben. Gleichzeitig steigt der Druck auf die klassische Logistik: Immer mehr Sendungen, steigende Kosten und überlastete Lieferketten. MUVN, ein junges Mobilitäts-Start-up, setzt genau hier an und nutzt, was längst vorhanden ist: den freien Platz in privaten Fahrzeugen.
Deutscher Logistikmarkt unter Druck
In Deutschland sind über 60 Millionen Fahrzeuge zugelassen – der Großteil davon bewegt sich täglich mit kaum genutztem Stauraum. Der durchschnittliche Besetzungsgrad eines Pkw liegt bei nur 1,5 Personen. Gleichzeitig steigt die Transportnachfrage im Paket- und Kurierbereich stetig: Bis 2051 könnte sich das Sendungsvolumen laut Prognosen des Statista Research Departments verdreifachen. Klassische Logistiklösungen geraten dabei zunehmend an ihre Grenzen: Lieferdienste sind überlastet, die Infrastruktur stößt an Kapazitätsgrenzen, und die Umwelt leidet unter zusätzlichem Verkehr. Umso drängender wird die Frage nach flexiblen und nachhaltigeren Alternativen. MUVN knüpft genau hier an: Statt neue Transportkapazitäten zu schaffen, werden bestehende Wege und Fahrzeuge intelligenter genutzt.
Die Idee: Ridesharing für Gegenstände
Mit der MUVN-Plattform werden private Fahrer*innen, die ohnehin unterwegs sind, mit Menschen zusammengebracht, die Gegenstände von A nach B transportieren möchten – sei es ein sperriges Kleinanzeigen-Schnäppchen, ein vergessener Schlüsselbund oder ein zerbrechlicher Fernseher, der sicher ans Ziel gelangen soll. Die Fahrt findet ohnehin schon statt – warum also auf dem Weg nicht den freien Platz im Auto nutzen?
Während klassische Logistikdienstleister auf den Straßen zusätzlichen Verkehr verursachen, werden so bereits bestehende Kapazitäten genutzt. Dadurch können CO₂-Emissionen reduziert, Leerfahrten vermieden und die Transportinfrastruktur nachhaltig entlastet werden. MUVN schafft hierbei mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning eine digitale Brücke zwischen Versender*innen und Fahrer*innen, um Routen, Volumen und Verfügbarkeit optimal zu matchen. Versender*innen können somit unkompliziert, sicher und günstig transportieren, während Fahrer*innen Geld verdienen und nebenbei Gutes für die Umwelt und Gemeinschaft tun.
Ein neues Kapitel in der Shared Economy
Wie cambio steht auch MUVN für eine neue Form der Mobilität. Während cambio durch Carsharing die Zahl der Autos in Städten reduziert, zeigt MUVN, dass für den Transport von Dingen nicht immer eine zusätzliche Lieferung nötig ist. Warum neue Transportfahrten schaffen, wenn es bereits PKW mit freiem Platz gibt?
Beide machen deutlich, dass die Mobilität der Zukunft nicht mehr, sondern weniger braucht – nur intelligenter genutzt.
Text: MUVN.
Bilder: Canva, MUVN.
Veröffentlicht am 10.06.2025