Flexibel, wirtschaftlich, nachhaltig: CarSharing bietet Organisationen der Sozialwirtschaft viele Vorteile. Stephan Kirschbaum, Geschäftsführer des Aachener Betreuungsbüros Kirschbaum & Manz eGbR, berichtet im Interview von seinen Erfahrungen und warum er CarSharing auch anderen Trägern empfiehlt.
Herr Kirschbaum, nehmen Sie uns einmal mit in den Alltag Ihrer Mitarbeitenden: Welche Rolle spielt Mobilität in Ihrer Arbeit?
Stephan Kirschbaum (SK): Eine sehr zentrale. Unsere Mitarbeitenden betreuen Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen oder psychischen Erkrankungen direkt vor Ort — in ihren eigenen Wohnungen und in Wohngemeinschaften. Täglich sind wir in ganz Aachen und Umgebung unterwegs, oft mehrfach am Tag. Unsere Leistungsnehmenden brauchen in unterschiedlichsten Lebenssituationen Unterstützung. Und dafür müssen wir flexibel mobil sein. Ohne zuverlässige Fahrzeuge wäre unsere Arbeit schlicht nicht machbar.
Sie setzen dabei seit über 15 Jahren auf CarSharing. Wie kam es dazu?
SK: Am Anfang nutzten unsere Mitarbeitenden noch ihre privaten Autos für Dienstfahrten. Aber wir haben schnell gemerkt: Viele besitzen gar kein eigenes Fahrzeug oder möchten bewusst keines haben. Wir mussten also eine Alternative finden, die flexibel, zuverlässig und gleichzeitig wirtschaftlich ist. Da in Aachen bereits ein hervorragend ausgebautes Netz an CarSharing-Stationen existierte, fiel die Entscheidung schnell auf cambio. Und um es klar zu sagen: Wir haben diesen Schritt bis heute keinen Tag bereut.
Wie genau funktioniert das CarSharing-Modell bei Ihnen im Alltag?
SK: Unsere Mitarbeitenden buchen die Fahrzeuge nach Bedarf selbst über die cambio-App. Das machen wir meistens schon im Voraus, manchmal aber auch ganz spontan. Normalerweise nutzen wir Kleinwagen, wenn nötig können wir aber auch auf Kombis oder Transporter zugreifen. Der große Vorteil: Die Mitarbeitenden können auch direkt von Stationen in der Nähe ihres Wohnorts starten. Sie müssen nicht erst zur Geschäftsstelle kommen, sondern können ihre Route effizient planen. Dadurch sparen wir Zeit, reduzieren Leerfahrten und erleichtern unseren Arbeitsalltag enorm. Zudem lässt sich CarSharing hervorragend mit der Nutzung von ÖPNV und Fahrrädern kombinieren. Diese Flexibilität kommt den Wünschen der Mitarbeitenden und den Bedarfen der Unterstützungsarbeit entgegen.
Welche Vorteile ergeben sich für Sie und Ihr Unternehmen?
SK: Ganz klar: der Wegfall des Verwaltungsaufwands. Wir müssen uns nicht um Wartung, Pflege, Reinigung, Versicherung oder TÜV-Termine kümmern – das übernimmt alles cambio. Das erspart unserer Verwaltung viel Zeit, Nerven und Geld. Zudem zahlen wir nur dann, wenn wir die Fahrzeuge auch tatsächlich nutzen. Fixkosten für ungenutzte Fahrzeuge oder Parkplätze entfallen komplett und die Fahrten werden transparent nach Fahrt und Person abgerechnet. Diese Kostentransparenz und Flexibilität sind für unsere Arbeit ideal.
Wie wirkt sich CarSharing auf Ihre Kostenstruktur aus?
SK: Die Preise bei cambio sind sehr fair. Mit einem eigenen Fuhrpark würden wir für unsere Alltagswege wahrscheinlich deutlich mehr bezahlen. Und da wir beim CarSharing nur für unsere tatsächliche Nutzung bezahlen, entstehen keine unnötigen Ausgaben. Wir sparen Ausgaben für Parkplätze, Tankkarten, Reparaturen und vieles mehr. Besonders bei wechselndem Mobilitätsbedarf ist das wirtschaftlich sehr sinnvoll.
CarSharing ist auch immer wieder ein Thema in Zusammenhang mit Nachhaltigkeit. Welche Rolle spielt dieser Aspekt für Sie?
SK: Wir nutzen CarSharing, weil es uns organisatorisch und finanziell entlastet. Dass wir darüber hinaus durch die geteilte Nutzung der Fahrzeuge auch noch Ressourcen schonen und CO₂-Emissionen senken können, ist für uns ein super Bonus. So können wir unsere Mobilität optimieren und leisten damit auch noch einen Beitrag zum Klimaschutz, weil insgesamt weniger Fahrzeuge benötigt werden.
Gibt es auch Situationen, in denen CarSharing an seine Grenzen stößt?
SK: Ja, regional bedingt. In Aachen funktioniert das System hervorragend, aber an unserem zweiten Standort in Bergheim gibt es aktuell noch kein CarSharing-Angebot. Als Konsequenz haben wir dort eigene Firmenfahrzeuge angeschafft. Das zeigt, dass der flächendeckende Ausbau noch nicht überall gegeben ist. Sobald dort ein entsprechendes Angebot entsteht, würden wir aber auch in Bergheim sofort auf CarSharing umsteigen.
Würden Sie anderen Trägern empfehlen, sich mit CarSharing zu beschäftigen?
SK: Ich kann nur ermutigen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. CarSharing ist für uns längst mehr als nur eine Alternative zum eigenen Fuhrpark. Es bietet Flexibilität, spart Kosten, entlastet die Verwaltung und passt sehr gut zu den dynamischen Anforderungen unseres Arbeitsalltags. Natürlich hängt viel von den lokalen Rahmenbedingungen ab, aber wo CarSharing gut ausgebaut ist, kann ich diesen Weg jedem Träger nur empfehlen. Man muss auch nicht direkt alle Wege mit CarSharing zurücklegen. Es kann auch gut als Mobilitätsreserve dienen, falls mal ein eigenes Auto ausfällt oder zeitweise mehr Fahrzeuge benötigt werden, als der eigene Fuhrpark hergibt.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kirschbaum.
Das Aachener Betreuungsbüro unterstützt seit 2004 mehr als 200 Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung oder psychischer Erkrankung beim selbständigen Leben in der eigenen Wohnung und in Wohngemeinschaften.
Steigen Sie auch ein und nutzen Sie die Vorteile von CarSharing für Ihr Unternehmen! Für Geschäftskund*innen bieten wir spezielle Tarife. Alle Informationen rund um die Anmeldung finden Sie hier.
Interview: Matthias Gräser
Bilder: cambio / Sabine Schmidt
Veröffentlicht am: 15.07.2025