Die Geschichte von cambio Bielefeld beginnt im Jahr 1997, damals noch nicht unter dem Namen cambio: Ein paar engagierte Studienfreund*innen gründen gemeinsam mit Unterstützer*innen eine Firma für stationsbasiertes CarSharing. Sie teilten die Überzeugung, dass mit Blick auf die Zukunft eine neue klimafreundliche Mobilität notwendig ist. Und das zwei Jahrzehnte vor Fridays For Future!
Drei Autos und 40 Kund*innen waren am Anfang am Start. Die Übergabe der Fahrzeuge fand auf Vertrauensbasis statt. Und zwar mit einem Generalschlüssel für die Schlüsseltresore direkt am Parkplatz. Es wurde programmiert, AGB und Logo gestaltet und die Technik in den Autos verbaut. Bald konnten auch die Autos mit ChipKarte und PIN geöffnet werden.
Die CityMobil CarSharing GmbH teilte sich in den Anfangsjahren das Büro noch mit dem VCD Bielefeld. Die Gründer*innen waren damals gewissermaßen ehrenamtlich tätig: Es wurde „nebenberuflich“ informiert, verwaltet und die Autos gepflegt. Und wie heute gab es damals schon immer ein offenes Ohr für die Kund*innen - rund um die Uhr.
Seit Anfang der 2000er dann als cambio
Seit 2001 ist das Bielefelder CarSharing-Angebot mit der Marke cambio unterwegs. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Bielefeld bereits 580 Kund*innen, die 21 Fahrzeuge an 17 Stationen nutzten.
Im selben Jahr zog cambio Bielefeld in das „moBiel Haus“ am Niederwall ein. Zusammen mit dem Verkehrsbetrieb wurde hier Mobilität ganzheitlich gedacht: Öffentlicher Nahverkehr, zu Fuß, mit dem Fahrrad, CarSharing und Reisen unter einem Dach. Das moBiel Haus wurde 2017 aufgelöst. Alle Sparten der Stadtwerke Bielefeld wurden im Jahnplatz Nr. 5 zusammengefasst, so auch die Angebote von moBiel. cambio Bielefeld ist Nachbar und Partner geblieben.
cambio bedient unterschiedliche Mobilitätsansprüche
cambio Bielefeld ist fest in der Bielefelder Stadtgesellschaft verwurzelt. So gab es seit 1999 über zwei Jahrzehnte eine Sondervereinbarung mit der Universität Bielefeld, dass Studierende in Ihrem Mobilitätsbedarf unterstützte. Seit Beginn stehen an der Universität Transporter und ein 9-Sitzer-Bus zur Verfügung. Heute bietet cambio mit dem Campus-Tarif Allen unter 26 Jahren einen eigenen Tarif.
Schon früh nutzten Unternehmen und Behörden CarSharing für ihre betriebliche Mobilität. Und auch die Mitarbeiter*innen der Stiftung Bethel sind seit langem mit cambio unterwegs. In Bethel entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit, mehrere Stationen entstanden und die Anzahl der Fahrzeuge stieg. Heute nutzen sowohl Mitarbeiter*innen als auch Bewohner*innen cambio. Aktuell stehen 15 Fahrzeuge an sieben Stationen in direkter Nähe zur Verfügung.
Auch Wohnungsbau-Unternehmen setzen in Bielefeld schon lange auf geteilte Autos in den Quartieren. Dank cambio können die Bewohner*innen unterschiedliche Fahrzeuge - vom Kleinwagen bis zum Transporter - nutzen, ohne ein eigenes Auto zu besitzen. Besonders praktisch, wenn mal ein Auto für den Wochenend-Einkauf oder die Fahrt zum Baumarkt nötig ist.
Die anfängliche Vision gilt noch heute
Heute ist cambio Bielefeld zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen mit fünf Mitarbeitenden herangewachsen. Eine wahre Meisterleistung, wenn man bedenkt, wie alles einmal anfing. Die Vision bleibt: Weniger Autos in den Städten, mehr Platz für Menschen. Auf Grund der besonderen Topographie von Bielefeld gibt es einige spannende Herausforderungen: So unterscheiden sich die Mobilitätsbedürfnisse der Bewohner*innen von urbanen Quartieren in der Stadtmitte von denen in Vororten wie Jöllenbeck oder Brackwede. Auf diese Herausforderungen ist das Unternehmen jedoch eingestellt und reagiert individuell darauf.
Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein
Seit 2018 sind in Bielefeld auch gemeinsam genutzte E-Autos aus dem Hause cambio unterwegs. „Die E-Mobilität ist ein wichtiger Baustein der nachhaltigen Mobilität, die wir schon heute anbieten und in Zukunft noch ausbauen werden“, so Andreas Schwan, Geschäftsführer von cambio Bielefeld. Im Jubiläumsjahr gibt es in Bielefeld übrigens über 5.000 Kund*innen, denen 114 cambio-Autos an 44 Stationen zur Verfügung stehen.
Und was wünscht sich Geschäftsführer Andreas Schwan für die nächsten 20 Jahre cambio in Bielefeld? „Dass wir noch mehr Menschen von den Vorteilen einer gemeinsam genutzten Mobilität überzeugen können. Und dass diese sich für ein Leben ohne eigenes Auto entscheiden.“
Text: Catharina Oppitz
Bilder: cambio, Richard Westebbe
Veröffentlicht am: 04.11.2021