Seit einem Vierteljahrhundert sorgt er bei cambio Saarbrücken dafür, dass alles rund läuft – auf der Straße und im Betrieb: Jörg Stenzhorn ist nicht nur ein echtes Original, sondern auch ein zuverlässiger Begleiter im Arbeitsalltag vieler Kolleg*innen. Anlass genug, mit ihm über seine Zeit im Unternehmen, besondere Erinnerungen und die kleinen und großen Veränderungen im Arbeitsalltag zu sprechen.
Wir erwischen unseren Fuhrparkkollegen Jörg Stenzhorn für das Interview gerade, als er auf dem Parkplatz vor einer Werkstatt auf einen Kostenvoranschlag für eine Reparatur wartet. Die Einfahrt war schmaler als das Auto, meint er mit einem Augenzwinkern.
Jörg, erinnerst du dich noch an deinen ersten Arbeitstag bei cambio? Was hat dich damals hierhergeführt – und was hat dich gehalten?
Jörg Stenzhorn: Das war ja alles ein großes Abenteuer damals. cambio Saarbrücken ist gerade an den Start gegangen. Da sprach mich eine Studienkollegin an, ob ich mir vorstellen kann, ins Team zu kommen.
Sie wusste, ich beschäftige mich gerne mit Autos – und jetzt bin ich mittlerweile „Mädchen für alles“. Zum Glück habe ich tatkräftige Unterstützung von meinen Kolleg*innen.
Gab es im Laufe der Jahre einen besonderen Moment, in dem du gedacht hast: "Hier bin ich genau richtig"?
Das denke ich ganz oft, wenn ich mit meinen Kolleg*innen zu tun habe. Gerade auch mit denen aus den anderen cambio-Städten.
Da sind sehr viele total sympathische Leute dabei, die alle etwas bewegen wollen. Und irgendwie liegen uns allen diese Themen Umwelt und Verkehrswende am Herzen. Das ist eine schöne gemeinsame Motivation.
Was begeistert dich heute noch genauso wie am Anfang?
"Jeder Tag ist anders. Ich bin nicht nur im Büro, sondern auch viel draußen unterwegs. Autos in die Werkstatt bringen, einen Poller befestigen – wenn ich morgens um Home-Office starte, weiß ich nie, was der Tag mit sich bringt. Das mag ich."
Jörg Stenzhorn ist seit 25 bei cambio Saarbrücken dabei
Wie hat sich cambio in deinen Augen verändert – und was ist für dich erfreulicherweise gleich geblieben?
Gleich geblieben ist die Offenheit den Mitarbeitenden gegenüber und das tolle Miteinander im Team.
An Veränderungen fallen mir da eher so Sachen ein wie die Digitalisierung – die macht unsere Dienstleistung einfacher, aber auch den Arbeitsalltag. Es ist ja mittlerweile völlig selbstverständlich, von unterwegs arbeiten zu können oder Teamsitzungen online zu machen.
Was sich auch geändert hat: Die Autos sind ja technisch heute viel komplexer als vor 25 Jahren. Damals konnte man noch viel mehr wirklich selber machen, heute muss man viel öfter in die Werkstatt fahren.
Was war dein schönstes, verrücktestes oder auch emotionalstes Erlebnis in all den Jahren?
Das passt gut zu deiner vorherigen Frage: Früher kannten wir ja noch alle Kund*innen persönlich. Jetzt ist das nicht mehr so und da kommen dann manchmal leider auch Menschen, die mit der Gemeinschaft beim CarSharing nichts am Hut haben.
Gerade letzte Woche hatten wir mit einem Typen zu tun, der ein cambio-Auto nicht mehr zurückgeben wollte. Den mussten wir mit Hilfe der Polizei stoppen. Das macht dann an so vielen Stellen so viel unnötige Arbeit, das ist einfach total ärgerlich!
Wenn du einen Wunsch frei hättest: Welche Veränderung oder Innovation würdest du im Unternehmen anstoßen?
Wir haben ja schon große Freiräume durch die Möglichkeiten der mobilen Arbeit. Da fällt mir gar nicht mehr ein.
Stell dir vor, du dürftest ein neues CarSharing-Angebot entwickeln – was würdest du unseren Kund*innen ermöglichen wollen?
(Wie aus der Pistole geschossen): Selbstreinigende Autos! Wir als Fuhrparkteam versuchen ja jeden Tag unser Bestes zu geben, aber das würde uns allen das Leben so viel einfacher machen!
Verkehrswende ist ein großes Thema. Wie erlebst du den Wandel – und welche Rolle spielt CarSharing deiner Meinung nach darin?
CarSharing ist natürlich ein wichtiger Bestandteil der Verkehrswende, aber die anderen Bestandteile müssen auch ausgebaut werden. Hier in Saarbrücken steht ja immer noch das Auto im Mittelpunkt. Die Fahrradinfrastruktur hat noch viel Luft nach oben. Da muss sich noch eine Menge ändern. Ich wünsche mir hier mehr Tatkraft und Überzeugung, die guten Ideen umzusetzen.
Jetzt mal ehrlich: Was findet man garantiert nicht auf deinem Schreibtisch – und was dafür immer?
Du wirst nie eine Tasse Kaffee auf meinem Schreibtisch finden. Ich trinke Wasser. Dafür sind auf meinem Schreibtisch immer viele Zettel, weil ich mir gerne alles so ganz altmodisch mit der Hand notiere.
Und zum Schluss: Wenn dein Job ein Filmgenre wäre – wäre es eher Komödie, Drama oder Actionfilm?
(lacht) Alles! Jeder Tag ist eine Mischung aus allem!
Ganz lieben Dank, Jörg, dass du dir die Zeit für das Gespräch genommen hast!
Text: Catharina Oppitz
Bilder: cambio, Canva
Veröffentlicht am: 03.09.2025