- CarSharing in städtischen Randgebieten ist bisher sehr selten.
- Bürger*innen haben nun eine CarSharing-Station in Hamburg-Bergstedt realisiert.
- Die Finanzierung wurde mit knapp 10.000 Euro über Crowdfunding gesichert.
- Der CarSharing-Anbieter cambio stellt die Fahrzeuge.
Hamburg, 25. Juni 2024: CarSharing ist in städtischen Randgebieten bislang nicht weit verbreitet. Dort ist der öffentliche Nahverkehr nicht so stark ausgebaut, der Parkdruck überschaubar und die Bevölkerungsdichte nicht so hoch wie in zentralen Lagen. Die Nachbarschaftsinitiative „Carsharing für Bergstedt“ hat in Kooperation mit dem Anbieter cambio eine CarSharing-Station direkt an der Grenze zwischen Bergstedt und Volksdorf geschaffen. Die Station wurde am 17. Juni feierlich eröffnet.
„Für einige Wege brauche ich immer mal wieder ein Auto. Ein eigenes Fahrzeug ist dafür aber viel zu teuer“, erläutert Matthias Zeltwanger, einer der Initiator*innen der Nachbarschaftsinitiative. „Über eine Umfrage im Stadtteil haben wir festgestellt, dass es hunderten Haushalten genauso geht. Schnell war klar: wir brauchen ein CarSharing-Angebot in Bergstedt-Volksdorf.“
Die ersten Schritte des Projekts waren holprig: „Am Anfang sind wir viel gegen Wände gelaufen. Aus Politik und Verwaltung haben wir keine Unterstützung erhalten. Und alle Anbieter haben uns gesagt, dass es in Randgebieten extrem schwierig ist, CarSharing zu betreiben. Aber wir haben uns nicht entmutigen lassen und sind sehr froh, dass es mit cambio jetzt geklappt hat“, erinnert sich Sabine Wenzel, die Gründerin der Nachbarschaftsinitiative.
Finanzierung über Crowdfunding
Um CarSharing wirtschaftlich betreiben zu können, brauchen Anbieter einen gewissen Mindestumsatz. Am Stadtrand ist dieser oft nicht leicht zu erreichen. „In der Regel gehen wir in solchen Fällen eine Entwicklungspartnerschaft mit einem Unternehmen oder der Wohnungswirtschaft ein, die uns die Anschubfinanzierung sichert“, erklärt Simon Lübbe, Projektmanager bei cambio CarSharing Hamburg. „In Bergstedt ist diese Partnerschaft jetzt mit Menschen aus der Nachbarschaft entstanden. Wir sind sehr beeindruckt von der Initiative und freuen uns, in den Walddörfern Mobilität ohne eigenen Pkw ermöglichen zu können. Die Station zeigt eindrücklich, wie Menschen gemeinsam ihr Umfeld und ihre Mobilität gestalten können.“
Die Anschubfinanzierung fand über eine Crowdfunding-Kampagne statt. 160 Privatpersonen schickten Geld für die CarSharing-Station. So kamen knapp 10.000 Euro zusammen, womit das CarSharing-Angebot nun realisiert werden konnte. Die Stellplätze für die Fahrzeuge stellt die lokale Walddörfer Wohnungsbaugenossenschaft kostenfrei zur Verfügung.
Förderung für Stadtrand-Gebiete
cambio CarSharing erhält viele Anfragen aus Stadtrand-Gebieten und fordert daher politische Förderung. „Die Station in Bergstedt zeigt, dass CarSharing auch am Stadtrand möglich ist. Mobilität ist in weniger zentralen Lagen genauso wichtig wie im Zentrum. Eine Förderung von stationsbasiertem CarSharing ist auch aus politischer Perspektive sinnvoll, da es den Besitz privater Fahrzeuge reduziert und den öffentlichen Raum sowie die Umwelt entlastet“, betont Lübbe.
Zum Start der Station erlässt cambio bis auf Weiteres allen Anwohner*innen in Bergstedt und Umgebung bei Registrierung mit dem Aktionscode „HAM-Bergstedt“ die Anmeldegebühr von 30 Euro. Interessierte können sich online über www.cambio-CarSharing.de/anmelden registrieren.
Über cambio
Stationsbasiertes CarSharing lohnt sich für Privatpersonen finanziell bis zu einer jährlichen Fahrleistung von 14.000 Kilometern. Darüber hinaus profitieren Kund*innen von reservierten Stellplätzen. Sprit oder Strom, Versicherung und Wartung sind im Preis inklusive. Die cambio-Flotte umfasst verschiedene Fahrzeugklassen, vom Kleinwagen bis zum Transporter. Alle Fahrzeuge können bis zu 360 Tage im Voraus gebucht werden.
cambio unterhält aktuell in 44 deutschen und 107 belgischen Städten knapp 5.600 Fahrzeuge für über 200.000 Kund*innen. In Hamburg können gut 13.000 Kund*innen auf 208 Fahrzeuge zugreifen. Über Kooperationen mit anderen CarSharing-Organisationen können cambio-Kund*innen in 370 Städten in Deutschland und Belgien 11.300 CarSharing-Fahrzeuge nutzen.
Pressekontakt:
Matthias Gräser
Public Relations Manager der cambio-Gruppe
Telefon: +49 421 989694 3481 | E-Mail: presse@cambio-CarSharing.com
Matthias Zeltwanger
Mitinitiator von „Carsharing für Bergstedt“
Telefon: +49 172 9292412 | E-Mail: info@carsharing-fuer-bergstedt.de
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Die Initiator*innen der Nachbarschaftsinitiative "Carsharing für Bergstedt" V.l.n.r.: Matthias Zeltwanger, Sabine Wenzel und Hilke Ehlers. Foto: Carsharing für Bergstedt.
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Die CarSharing-Fahrzeuge an der neuen Station. Foto: Carsharing für Bergstedt.