Ein durchschnittlicher Pkw besteht heute aus bis zu 10.000 einzelnen Teilen. Je nach Größe und Ausstattung des Fahrzeugs können es auch mehr sein. Zu diesen Teilen gehören auch Halbleiter, elektronische Bauteile, ohne die ein Auto heute nicht mehr gebaut wird. Seit Anfang dieses Jahres sind Halbleiter knapp und haben in der Automobilindustrie zu zahlreichen Produktionsausfällen geführt. Die „Halbleiterkrise“ hat in diesem Sommer auch cambio erreicht und dauert noch an.
In den Medien ist es ein wiederkehrendes Thema: Wie viele andere Branchen ist auch die Automobilindustrie von massiven Lieferproblemen und in Folge dessen von Kurzarbeit betroffen. Mikrochips und andere elektronische Bauteile werden nur mit Verzögerung oder gar nicht geliefert. Einer der Gründe: Auch in vielen asiatischen Ländern gibt es seit Anfang 2020 coronabedingte Betriebsschließungen. Und da diese Länder zu den Hauptherstellern von Mikrochips gehören, kam eine globale Handelskette ins Stocken.
Darüber hinaus gibt es einen stark gestiegenen Bedarf an Halbleitern in der Unterhaltungsindustrie. Dort ist, im Gegensatz zur Autoindustrie, die Nachfrage in der Pandemie quasi durch die Decke gegangen ist. Die geringe Nachfrage der Autoindustrie hat so Lieferungen und Kapazitäten von einer Industrie in eine andere verschoben. Die Fahrzeughersteller haben den Chipmangel zum Teil also selbst verursacht.
Die Bänder stehen still
Die Halbleiterkrise betrifft in Europa annähernd alle Fahrzeughersteller. So standen die Bänder nicht nur bei VW, Daimler und Opel still. Auch die Ford-Werke haben die Produktion des Fiesta und Focus in diesem Jahr immer wieder unterbrochen. Diese Unterbrechungen haben auch bei uns zu massiven Lieferverzögerungen geführt. So hätten wir gern noch vor Weihnachten 112 neue Fahrzeuge angeboten, nur leider sind sie nicht geliefert worden.
Aktuell hat sich die Situation etwas verbessert. Die ersten neuen Ford Focus sind eingetroffen. Der Einbau der CarSharing-Software und die Zulassung nehmen allerdings noch einige Wochen in Anspruch. Die Fahrzeuge werden also frühestens Anfang 2022 an den Stationen stehen. Und noch eine gute Nachricht: Die Produktion des Fiesta im Kölner Ford-Werk ist wieder angelaufen. Noch wissen wir allerdings nicht, wann die ersten Fahrzeuge für cambio produziert werden.
Sowohl die Autohersteller wie auch externe Branchenkenner*innen gehen davon aus, dass uns die Halbleiterkrise noch das ganze Jahr 2022 beschäftigen wird und es immer wieder zu Produktionsverzögerungen kommen kann. Es kann also sein, dass wir die Zahl der cambio-Autos auch im kommenden Jahr nicht wie geplant aufstocken können.
So haben wir auf die Halbleiterkrise reagiert
Der zeitweilige Produktionsstopp und die Lieferprobleme der Automobilindustrie erschweren die kurz- und mittelfristige Planung unserer Flottenzusammensetzung erheblich.
In der Regel verkaufen wir ein cambio-Auto nach zirka vier Jahren. Dann haben die Fahrzeuge „ihren Dienst“ getan. Von dieser Praxis sind wir als Reaktion auf die Lieferprobleme abgewichen. Die Fahrzeuge bleiben aktuell länger in der Flotte. Seit Juli/August diesen Jahres können wir nicht abschätzen, wann neue Fahrzeuge geliefert werden und ältere ersetzen. „In dieser Situation Fahrzeuge zu verkaufen, würde die Verfügbarkeit gerade auch über die Weihnachtsfeiertage verschlechtern. Wir hoffen, mit der Entscheidung jetzt keine Fahrzeuge zu verkaufen im Interesse unserer Kund*innen zu handeln“, so Bettina Dannheim, eine der Geschäftsführer*innen der cambio-Gruppe.
Für das erste Halbjahr 2022 haben wir bereits im Sommer 2021 insgesamt 340 Fahrzeuge (Citroen C1, Citroen Berlingo, Ford Fiesta, Ford Focus, Ford Transporter, Toyota Yaris, u.a.) bestellt. Wann diese geliefert werden, können wir aktuell nicht vorhersehen. Wir hoffen aber, dass wir einen Teil davon noch vor den Osterferien bekommen.
Wir halten Sie auf dem Laufenden und informieren Sie, wenn die bestellten Fahrzeuge eintreffen.
Und egal, ob ein Jahr oder viereinhalb Jahre im Betrieb: cambio-Autos werden regelmäßig gewartet und gereinigt, so dass Sie ohne Bedenken damit unterwegs sein können.
(Text: Catharina Oppitz / Bilder: iStock, cambio)